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Geschichtliches

 

Zwei markante Daten rücken den Touristenverein Naturfreunde Edenkoben heuer in den Blickpunkt der Öffentlichkeit: der 22. Februar 1946 und der 4. Juni 1921.

Der Verein, dessen Ursprung auf 1921 zurückgeht, kriegsbedingt allerdings 1946 neu anfangen musste, hat sich früh den Wunsch nach einer eigenen Waldwirtschaft erfüllt.

Die Naturfreunde konnten dabei auf Kollegen aus Lambrecht bauen, die gemeinsam einen „Wanderstützpunkt“ schufen. Da nahm es nicht wunder, dass die einladende Stätte bald als „Lambrecht-Edenkobener Haus“ firmierte. Immer mehr Wanderer steuerten es an.

Ein vom damaligen Vorsitzenden Fritz Schüssler ins Leben gerufen Mandolinen-Orchester trug das übrige dazu bei, dass der Boom anhielt. Doch dann wurde das Vereinsvermögen von der NSDAP beschlagnahmt, die Arbeitsorganisation der Naturfreunde strikt untersagt. Der Verein fiel für zwölf Jahre in einen Dornröschenschlaf.


Das Edenkobener Naturfreundehaus im Sauermilchtälchen 1996

Der Edenkobener Heinrich Doll war es schließlich, der nach dem Zweiten Weltkrieg (1946) mit großem persönlichen Engagement die Reorganisation betrieb.
Das ursprüngliche Stammhaus, errichtet mit den besagten Lambrechter Artgenossen, überließ man der deren Ortsgruppe und besann sich eines Neubaus, der – wie er sich im Altbau präsentiert – am 3. Mai 1951 mit der Grundsteinlegung Formen annahm.

Nachdem im Juli 1952 Richtfest gefeiert wurde, sollte der Wirtschaftsbetrieb „Naturfreundehaus“ florieren. Um den gestiegenen Ansprüchen gerecht zu werden, besannen sich die Vereinsverantwortlichen 1970 einer ersten und 1983 einer zweiten Erweiterung.
Damals gab es 58 Betten.

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1921 – 1996

Hand in Hand durch Berg und Land

Die Geschichte des Touristen-Vereins „Die Naturfreunde“ Ortsgruppe Edenkoben e.V.

Die Gründung der Ortsgruppe Edenkoben des Touristen-Vereins „Die Naturfreunde“ erfolgte im Jahr 1921, nachdem 26 Jahre vorher die Wiener Schmiedel, Rohrauer und Renner (der spätere Staatspräsident) diese Wander– und Kulturbewegung gegründet hatten.


Gründungsmitglieder der Naturfreunde Edenkoben v. l.: K. Weber, Ph. Reinfrank, W. Eitel, K. Issler, G. Eitel, Ph. Bachmann, A. Rieg, N. Göring, K. Croissant, H. Doll, F. Schüssler, Ph. Hitschler


Die damaligen Gründer konnten nicht ahnen, wie sich dieser neue Verein entwickelt. Vor allem in den Industriestädten fand der Aufruf zu solchen Vereinsgründungen bei der Arbeiterschaft großes Echo.

Der Funke sprang auch bald auf das benachbarte Deutschland und andere europäische Länder über.
Auch in der Pfalz bestand sofort großes Interesse an der Gründung von Naturfreunde-Ortsgruppen.

1910 wurde in Ludwighafen und 1911 in Pirmasens ein solcher Verein gegründet. Weitere Städte folgten und 1921 war es auch in Edenkoben soweit. Am 4. Juni wurde eine öffentliche Versammlung im Gasthaus „Zum Löwen“ einberufen. 15 Männer wagten den Schritt, eine Naturfreunde-Ortsgruppe zu gründen.

Dabei waren Karl Weber, Philipp Reinfrank, Wilhelm Eitel, Karl Ißler, Georg Eitel, Philip  Bachmann, Adolf Rieg, Nikolaus Göring, Karl Croissant, Heinrich Doll, Fritz Schüßler und Wilhelm Brechtel. 30 Personen erklärten sofort ihren Beitritt. Erster Vorsitzender wurde Fritz Schüßler. Gleich ging es frisch ans Werk, der Wanderbetrieb und gesellige Veranstaltungen standen im Programm. Eine Musikgruppe bildete sich.

Gleich nach den Vereinsgründungen begannen die Naturfreunde mit dem Bau von Häusern und Wanderstützpunkten an markanten Punkten oder nahe von Städten. Dieser Baugedanke ließ auch die Edenkobener Naturfreunde nicht mehr los.

Alleine konnte man aber ein solches Werk nicht bewältigen und man suchte einen Partner. Man fand ihn in den Lambrechter Naturfreunden. Und so war der Bau eines Naturfreundehauses beschlossene Sache. Im Kohlbachtal beim „Venninger Turm“, im Edenkobener Hinterwald, war bald ein Bauplatz gefunden und in Eigenarbeit von dem Lambrechter und Edenkobener Mitgliedern eine feste Blockhütte errichtet worden, in welcher man einkehren, sich verpflegen und auch auf Matratzenlagern übernachten konnte.

Die Bewirtung erfolgte von einem jeweils wechselnden Hüttendienst Lambrechter  und Edenkobener Mitglieder. Man muss bedenken, dass es damals kaum ein Auto gab. Alles, was zum Bau benötigt wurde, musste mit dem Wagen hingebracht werden. Das Fahrrad und der Rücken waren die Gepäckträger, manchmal half auch ein Pferdefuhrwerk.

Die Hütte steht schließlich etwa 12 Kilometer von Edenkoben oder Lambrecht entfernt. Am 12. Juli 1922 konnte dieses Naturfreundehaus eingeweiht werden.

Die Edenkobener Ortsgruppe entwickelte sich mittlerweile zu einem der stärksten und aktivsten Vereine in der Pfalz. Trotz schlechter wirtschaftlicher Verhältnisse, Inflation und Arbeitslosigkeit blieb die Mitgliederzahl der Edenkobener Naturfreunde konstant.

Dann kam das Jahr 1933 und mit ihm kamen die Nationalsozialisten. Sie waren erbitterte Gegner der Arbeiterbewegungen. Bei einer Gautagung der Naturfreunde im Oppauer Haus bei Wachenheim, von Edenkoben die Vorstandsmitglieder Heinrich Doll und Georg Eitel anwesend waren, wurden alle Delegierten verhaftet und für zwei Tage in ein Arbeitslager in Neustadt gesteckt.

Am 4. April 1933 wurde der Touristen-Verein „Die Naturfreunde“ in ganz Deutschland verboten.
Das Vermögen wurde beschlagnahmt und die Naturfreundehäuser geschlossen und nationalsozialistischen Vereinen übergeben.
12 Jahre waren dann die Naturfreundebewegungen verboten, bis der Weltkrieg 1939-1945 beendet und die Naziherrschaft vorbei war.


Lambrecht-Edenkobener Naturfreundehaus

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Wiedergründung nach dem Krieg

Der zweite Teil der Edenkobener Naturfreunde-Geschichte begann am 22. Februar 1946, ein Jahr nach Ende des 2. Weltkrieges. An diesem Tag erfolgte die Neugründung der Edenkobener Ortsgruppe. Den Vorsitz übernahm wieder Heinrich Doll, welchem zwölf Jahre vorher dieses Amt gewalttätig abgenommen wurde.

2. Vorsitzender wurde Heinrich Eitel, Schriftführer Otto Fritz, Kassier Wilhelm Reis, Unterkassier Heinrich Ißler, Beisitzer Philipp Reinfrank und Wilhelm Eitel, Wanderausschuss Nikolaus Göring, Heinrich Eitel und Wilhelm Reis.

Sofort wurde in diesem Gremium der Gedanke gefasst, ein eigenes Naturfreundehaus im Edenkobener Tal zu bauen und nach Wiedererhalt den Anteil am Lambrecht-Edenkobener Naturfreundehaus an die Lambrechter Naturfreunde abzugeben.

Um Pfingsten 1948 stand im Sauermilchtälchen, nahe dem Hüttenbrunnen, eine holzgefertigte Blockhütte, welche den beiden Jägern Wilhelm Koch und Reinhard Seitz als Jagdhütte diente. Das Angebot, von ihnen diese Hütte zu kaufen, nahmen die Edenkobener Naturfreunde an.

Nach Einweihung erwies sich dieser Wanderer Stützpunkt bald als viel zu klein und man entschloss sich, ein größeres Haus zu erbauen. Am 3. Mai 1951 wurde nach Plänen des Edenkobener Architekten Rudolf Scherr mit den Bauarbeiten begonnen und am 5. August 1951 war Grundsteinlegung. Im August 1952 konnte schon das Richtfest gefeiert werden. Bereits ein Jahr später das Edenkobener Naturfreundehaus feierlich eingeweiht.


Aufstellung zum Beginn des Hausbaues 1951

Es war eine ganz besondere Leistung, denn die meisten Bauarbeiten wurden von den Mitgliedern ohne Bezahlung in ihrer Freizeit ausgeführt. Mittlerweile bekamen die Lambrechter Naturfreunde ihr Haus im Kohlbachtal wieder zurück. Die Edenkobener erhielten von ihnen für den abgetrennten Anteil 2000 Mark.

Auch das Vereinsleben nahm einen guten Aufschwung. Neben dem Wandern kam auch die Geselligkeit bei Frühlingsfesten, Waldfesten, Unterhaltungsveranstaltungen, Lichtbildervorträgen und Vereinsausflügen nicht zu kurz. Nur während der Hausbauarbeiten ließ der Wanderbetrieb etwas nach, weil jede Hand beim Bau benötigt wurde.

 
     
 
     
   
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Fertigstellung 1954

Großen Erfolg hatte eine neugegründete Zupfmusikgruppe, die später verstärkt wurde durch Mitspieler der Rietania Rhodt und des Pfälzerwald-Vereins Maikammer.

Großen Wert legte man auch auf die Jugendarbeit. Eine Jugend- und Kindergruppe bildete sich. Jugendleiter wurden Arthur Kehrein und Edmund Hener. Lange Zeit bestand auch eine Motorwandergruppe und Leitung von Helmut Franz und Helmut Andersen. Sie unternahm Fahrten zu bestimmten Zielen, von dort aus erfolgten Wanderungen.

Der Hauptstolz der Naturfreunde sind ihre Häuser. Sie erforderten das meisten Engagement der Mitglieder, auch in Edenkoben. Die Bewirtung der Wanderer und Gäste erfolgt lange Jahre durch ehrenamtliche Helfer. 1956 wurde das Edenkobener Naturfreundehaus an das Stromnetz angeschlossen. Schon mehrmals erfolgten Um- und Anbauten.
So erstellte man 1959 einen Seitenbau, in welchem die Küche untergebracht wurde und 1967 einen Kelleranbau an der Südseite. Die entstandene Terrasse überbaute man in einem weiteren Gastraum.

1972 erfolgte ein weiterer Anbau. Nachdem in der Pfalz mittlerweile die Naturfreundehäuser in Ferienhäuser umgewandelt wurden, folgte man diesem Trend auch in Edenkoben.

In der ersten Etage des Hauses befanden sich wie Schlafsäle mit Matratzenlager, welche man zu vier Doppelzimmer umbaute. 1964 konnte 3.300 Übernachtungen registriert werden- ein Beweis, wie gerne das Haus auch von Urlaubern gefragt ist.

Auch für die Inneneinrichtung wurden hohe Beträge aufgewendet. So versah man das ganze Haus mit einer Öl-Zentralheizung. Viel Geld kostete auch die Einrichtung der großen Küche mit modernsten Geräten. Viel Arbeit erfordert immer wieder die Pflege und Reinhaltung der Anlagen um das Naturfreundehaus.

Wenn es meist auch nur wenige Personen waren, die mithalfen, so leisteten sie doch einen wichtigen Beitrag, um den Anziehungspunkt im Edenkobener Tal am Fuße des Schänzels weiter attraktiv zu halten.

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  Aufstellung am Schafplatz in Edenkoben zur Einweihung des Naturfreundehauses 1954


Theatergruppe

Im ersten Naturfreunde-Protokollbuch geblättert

Das damalige Naturfreunde-Mitglied Wilhelm Reis rettete dieses Protokollbuch und die Mitgliederliste der Edenkobener Naturfreunde 1933 vor der Beschlagnahmung durch die Nationalsozialisten und konnte diese Unterlagen nach der Wiedergründung des Touristen-Vereins „Die Naturfreunde“, Ortsgruppe Edenkoben, der neuen Vereinsführung übergeben.

4.6.1921:
In der ersten Generalversammlung wurden gewählt: 1. Vors. Fritz Schüßler, 2. Vors. Fritz Satter, Kassier Philipp Bachmann, Schriftführer Jakob Leingang, Alber Hey, Beisitzer Fritz Reinfrank, Franz Rößler, Führer-Omann (Wanderwart) Albert Casper.
Jahresbeitrag für Männer über 17 Jahre 8 Mark, unter 17 Jahre 6 Mark, Frauen 6 Mark.

26.6.1921:
Erste Wanderung St.Matiner Tal-Totenkopf-Forsthaus Heldenstein-Edenkoben

20.8.1921
Versammlung im „Löwen“. Beratung über Erstellung einer Blockhütte am Venninger Turm im Hinterwald, zusammen mit der Ortsgruppe Lambrecht.

7.-14.5.1922:
Werbewoche Naturfreunde

24.6.1923:
Nachtwanderung zur Madenburg

26.1.1924:
Bei Generalversammlung kein Kassenbericht, da wegen Inflation kein Geld mehr da war.

9.11.1924:
Für den Weinausschank im Lambrecht-Edenkobener Naturfreundehaus wurde beschlossen, hiesige kleine Winzer zu unterstützen. Verein soll beim Amtsgericht registriert werden, um Eigentumsrechte am Naturfreundehaus festzuschreiben.

23.8.1925:
Teilnahme an der Einweihungsfeierlichkeit im Neustadter Naturfreundehaus im Heidenbrunner Tal

29.12.1926:
Ausschuss bewilligt 40 Mark Zuschuss für Waldpfad zwischen Hüttenbrunnen und Forsthaus Heldenstein. An 11 Wanderungen beteiligten sich übers Jahr 322 Personen.

13.3.1927:
Familienabend im Café Koch unter Mitwirkung der Naturfreunde-Musikkapelle Maikammer.

19.10.1928:
Einnahmen im Lambrecht-Edenkobener Naturfreundehaus durch Bewirtung von Wanderern 4.337 Mark, Ausgaben 2.881 Mark.

25.3.1929:
Teilnahme der Edesheimer und Maikammerer Ortsgruppe am Frühlingsfest der Edenkobener Naturfreunde im Café Ludwig.

Ostern 1929:
Teilnahme der Edenkobener Ortsgruppe an der Hauseinweihung in Obernstein.

20.6.1929:
Laut Beschluss der Generalversammlung werden Arbeitslose von der Beitragstpflicht entbunden.

30.6.1930:
Teilnahme an der Jubiläumsfeier zum 85jährigen Bestehen des Forsthauses Heldenstein.

11.8.1930:
Richtfest des Oppauer Naturfreundehauses bei Wachenheim.

18.1.1931:
Bericht in der Generalversammlung, dass sich die Musikabteilung gut entwickelt habe und beim Gaummusikfest mit der Note „Sehr gut“ ausgezeichnet wurde. Musik-Obermann ist Georg Eitel.

Pfingsten 1931:
Teilnahme an der Hauseinweihung in Pirmasens.

30.8.1931:
Gaumusiktag in Edenkoben, hierbei vormittags Standkonzert im Schafpark.

7.2.1932:
Im vergangenen Jahr beteiligten sich an den Wanderungen 482 Personen.

29.5.1932:
Probleme mit Hüttendienst bei der Bewirtung im Naturfreundehaus. Als Anreiz erhält ab sofort jeder Hüttendienstler bei Antritt seiner Arbeit einen Schoppen Wein gratis.

9.7.1932:
Im Gau Pfalz bestehen 32 Naturfreunde-Ortsgruppen. Ein Großteil der Mitglieder ist erwerbslos.

15.1.1933:
Ein Mitglied wurde vom Verein ausgeschlossen, weil es SA-Mitglied war.

18.3.1933:
Frühlingsfeier im Tivoli mit einem Kinderspiel, Musik und Gesang.
Mit dieser Niederschrift endet das vorläufige Bestehen der Edenkobener Naturfreunde:

12.3.1933:
Verhaftung der Delegierten des Gautages auf dem Oppauer Naturfreundehaus. Die zirka 50 Verhafteten waren in einem Arbeitslager in Neustadt einen Tag in Haft, darunter auch der Obmann der Edenkobener Ortsgruppe, Heinrich Doll.

4.4.1933:
Verbot des Touristen-Vereins „Die Naturfreunde“.

5.4.1933:
Beschlagnahmung des Vereinsvermögens und des Inventars der Ortsgruppe.

7.4.1933:
Räumung unseres Hauses. Das Mobiliar wurde zum Teil in Lambrecht und Edenkoben untergebracht.

27.4.1933:
Beschlagnahmung des Inventars des Hauses.

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Naturfreunde-Jugend sowie Theatergruppe
und Wanderjugend nach dem Krieg








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Aus „Die Rheinpfalz“ vom 1. April 1982:

Mehr Glanz in der neuen Hütte

Umgebautes Vereinshaus der „Naturfreunde“ eingeweiht

Als im Jahre1954 der Touristenverein „Die Naturfreunde“ sein Vereinshaus im romantischen Sauermilchtälchen erstmals eröffnete, hielt es nach allen Besucheransprüchen stand. Doch mehr als zwei Jahrzehnte zogen zwischenzeitlich Gaststätten.

Die Zeichen der Zeit machten deshalb auch nicht vor den Pforten des Naturfreundehauses halt, und die Vorstandschaft erkannte rechtzeitig, wie notwendig es ist, auch die Waldgaststätten attraktiver zu gestalten. Jetzt wurde der Um- und Erweiterungsbau offiziell in Betrieb genommen.

Die Baumaßnahme vollzog sich in zwei Abschnitten. Die Gasträume einschließlich der großzügig gestalteten Küche sind seit Neujahr in Betrieb. Ein Getränkeaufzug und ein Kühllager wurden installiert, und das Kellergeschoss weist nun ein großes Getränkelager aus.

Im Obergeschoss wurden zwei neue Fremdenzimmer, Duschräume sowie ein Wohn- und Schlafraum für den Hüttenwirt geschaffen. Die Gasträume wurden mit einem neuen Büffet ausgestattet und neu bestuhlt.

Für die Stadt Edenkoben sowie den Verkehrsverein beglückwünschte der Erste städtische Beigeordnete Dieter Klar die Naturfreunde zu der gelungenen Maßnahme und hegte die Hoffnung, dass durch diese Initiative die Unterbringungsmöglichkeit unserer Gäste gefördert wird und überreichte dem ersten Vorsitzenden Erwin Flach ein Bild von Jakob Baqué.

Erwin Flach umriss die Aktion mit den Worten: „Es war eine harte Zeit, aber wir haben es geschafft.“ Er stellte in erster Linie die Mithilfe aller am Bau Beteiligten heraus. Den Glückwünschen schloss sich Manfred Croissant vom benachbarten Pfälzerwald-Verein an. Am Schluss der Einweihungsfeier stand ein Wellfleischessen.

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Die Naturfreunde-Bewegung 1895-1995

Die Anfänge

Vor 100 Jahren erschien in der Wiener „Arbeiter-Zeitung“ eine Anzeige. Aufgrund dieser Annonce bildete sich eine Gruppe, aus der die Naturfreunde entstanden.

Diese Gruppe wollte Arbeitern die organisierte Teilnahme am Bergsport ermöglichen. Und sie wollte „vor allem die Arbeiter losreißen von den Stätten des Alkohols, vom Würfel- und Kartenspiel. Wir wollen Sie aus der Enge der Wohnungen, aus dem Dunst der Fabriken und Wirtshäuser hinausleiten in unsere herrliche Natur, sie der Schönheit und Freude entgegenführen. Wir wollen sie in die Lage versetzen, ihren Körper und ihren Geist freizumachen von dem trüben und öden Allerlei des Alltages.“ So find es an.

Die Lebensbedingungen der arbeitenden Menschen vor der Jahrhundertwende waren gekennzeichnet durch kargen Lohn und eine oft unmenschlich lange Arbeitszeit, die jede geistige Regung lähmt.

Mit der knapp bemessenden Freizeit aber wussten allzu viele Menschen nichts Sinnvolles anzufangen. Das schien sich kaum zu ändern, als der politische und gewerkschaftliche Kampf der Arbeitnehmerschaft zu den ersten entscheidenden Erfolgen geführt hatte.

Damals reifte die Idee: den arbeitenden Menschen müsse für die Freizeit eine Hilfe gegeben werden durch eine Wander- und Kulturorganisation, die sich nicht, wie viele damals bestehenden Vereine, dem „kleinen Mann“ verschließe, sondern den Weg zeige zu einem schöneren sinnvolleren Dasein.

Der Gedanke wurde zur Tat, als im Frühjahr 1895 der Wiener Volksschullehrer Georg Schmiedl in der „Wiener Arbeiterzeitung“ zur Gründung einer „Touristischen Gruppe der Sozialdemokratischen Partei aufrief.
Er fand für seine Gedanken begeisterte Mitstreiter in dem wortgewaltigen Sensenschmiedgesellen Alois Rohrauer aus den steyrischen Bergen, dem Studenten (und späteren österreichischen Bundespräsidenten) Karl Renner und dem Schriftsetzer Leopold Happisch, um nur einige der verdienten Mitbürger zu nennen.

Der Gründerkreis von 35 Mitgliedern wuchs schnell. Bald stellte sich heraus, dass man – bei aller Übereinstimmung im politischen Denken – die weitgesteckten Ziele des neuen Zusammenschlusses unmöglich als Anhängsel der Partei verwirklichen konnte. Bereits das folgende Jahr brachte daher die Umbenennung in „Touristenverein die Naturfreunde“ sowie die Schaffung des Abzeichens mit den drei roten Rosen und den verschlungenen Händen und mit Gruß „Berg frei“.

Es konnte nicht ausblenden, dass der Naturfreundegedanke von den arbeitenden Menschen um die Jahrhundertwende begeistert aufgenommen wurde. Bestehende Gruppen und Vereine schlossen sich an, und als im Jahre 1905 der Budapester Buchdruckergeselle Ferdinand Bednarz auf seiner Wanderschaft nach Zürich und München kam und auch diesen beiden Städten neue Naturfreunde-Ortsgruppen ins Leben rief, war der entscheidende Schritt zur Ausbreitung des Naturfreundegedankens auf internationaler Ebene getan.

Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung war die Erstellung des ersten Naturfreundehauses durch die Wiener Naturfreunde im Jahr 1907 auf dem Padasterjoch (2218 m) in den Stubaier Alpen. Der Bau dieses Hochgebirgshauses in Selbsthilfe der Mitglieder war etwas bis dahin Einmaliges, etwas Unerhörtes.

Es war eine Manifestation sozialistischer Gesinnung, zugleich ein Einbruch in das Privileg begüterter Kreise. Mit dem Bau dieses ersten Naturfreundehauses war der Grundstein gelegt zu einer Entwicklung, die den schönsten Kulturtaten der sozialistischen Bewegung in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts führen sollte.

Die erste Ortsgruppe auf deutschem Gebiet gründete sich 1905 in München. In Nürnberg, Konstanz, Singen, Lörrach und Waldshut folgten schon bald weitere Ortsgruppengründungen.

Das Wandern war auch in Deutschland schon vor dem 1. Weltkrieg in der Arbeiterschaft populär und so fiel die Naturfreundeidee auf fruchtbaren Boden. Bis zum Jahr 1914 gab es im südwestdeutschen Raum bereits 36 Ortsgruppen.
In Bielefeld wurde 1912 eine Gruppe gegründet, die viele prominente Mitglieder aufweisen konnte, wie den späteren Minister Carl Severing und den späteren Berliner Oberbürgermeister Ernst Reuter.

Im selben Jahr schuf sich die Arbeitersportbewegung in Deutschland einen gemeinsamen Dachverband in der „Zentralkommission für Arbeitersport und Körperpflege“, dem sich die deutschen Naturfreunde anschlossen.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Organisation sehr schnell wieder aufgebaut. Durch die Novemberrevolution war die Arbeiterbewegung ein wesentlicher Faktor im öffentlichen Leben geworden. Der gesamte Arbeitersport entwickelte sich stürmisch. Für die Arbeitervereine gab es keine Beschränkungen mehr.  Außerdem hatten sich die Arbeiter den Achtstundentag erkämpft.

Was dies für die Entwicklung der Arbeiterkultur bedeutete, war den Zeitgenossen klar: „Die Einführung des Achtstundentages war ein kulturfördernder Moment von höchster Bedeutung. Sie gab dem Arbeiter mehr Freizeit und damit die Möglichkeit, seine kulturellen Ansprüche höherzuschrauben und sich mit Fragen zu beschäftigen, die eine gärende Zeit aufwarf.“

Zählten die deutschen Naturfreunde bereits vor dem 1. Weltkrieg über zehntausend Mitglieder, so begann ein steiler Aufstieg in der Weimarer Republik. So erreichten die deutschen Naturfreunde 1923 einen Mitgliederstand von rund hunderttausend und hatten damit das Ursprungsland der Bewegung, Österreich, übertroffen.
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Ein kleines Gedicht

Unser Naturfreundehaus!

Im Pfälzer Wald bei Edenkoben
Im Sauermilchtälchen drauß,
haben naturliebende Menschen
ein Naturfreundehaus gebaut.

Das Haus, das hier entstanden,
gibt allen Freunden Platz.
Den Schaffenden zur Erholung,
dem Wanderer zur Rast.

All denen, die hier schafften,
sei Ehre, Ruhm und Dank.
Denn was sie hier geleistet,
ein einzig im ganzen Land.

Sie gruben, mauerten und zimmerten
mit unendlich großem Fleiß.
Sie opferten dabei noch freudig
Ihre ganze freie Zeit.

Auch all den vielen anderen,
die halfen mit Rat und Tat,
den Spendern und den Planern,
sei innigster Dank gesagt.

Mag ewiger Friede walten
Nun über diesem Haus.
Kein Fremdling soll hier schalten
In dem Haus, das wir gebaut.

Gesegnet seien auch alle,
die hier gehen ein und aus,
und treue Freunde bleiben
„Unserem Naturfreundehaus“

 

Karl Issler, Edenkoben, im Jahr 1953
 

 

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  Mail: info@naturfreunde-edenkoben.de • Telefon: 06323-1851 • Schänzelstrasse 4 • 67480 Edenkoben